Bereit für weitere Jahrzehnte der Eiszeitforschung – Neue Vermessungsarbeiten in der Sesselfelsgrotte

Dieser Raum war mal voller Sediment! A. Dittes BA auf der Einhausung des Zeugenblocks, des letzten Relikt der Höhlenfüllung.
Dieser Raum war mal voller Sediment! A. Dittes BA auf der Einhausung des Zeugenblocks, des letzten Relikts der Höhlenfüllung.

Demnächst: Neue Forschungen an alt bekannter Stätte

Auch wenn die Ausgrabungsarbeiten in der Sesselfelsgrotte – eines der wichtigsten Fundplätze der letzten Kaltzeit in Deutschland (und des wichtigsten unserer Institutsgeschichte) – seit Jahrzehnten abgeschlossen sind, so heißt das noch lange nicht, dass es hier keine weiteren Forschungen gibt. Für den kommenden Sommer sind ausgiebige naturwissenschaftliche Beprobungen und geophysikalische Untersuchungen am sogenannten „Zeugenblock“ geplant. An diesem sorgfältig konservierten und verbauten Rest der Höhlenfüllung ist noch die gesamte Stratigraphie erhalten und für solche neuen Forschungsmethoden zugänglich.

Zunächst erstmal: Ein Vermessungssystem für die Zukunft

Um die anstehenden Beprobungen mit den Ergebnissen der Ausgrabungen der 60’er und 70’er Jahre verbinden zu können, war die Einrichtung eines Vermessungssystems notwendig, dass auch für moderne Messgeräte – wie etwa Tachymeter – nutzbar ist. Ein Team der UFG-FAU unter Leitung von Prof. Uthmeier ging diese Aufgabe nun Ende der letzten Woche erfolgreich an. Unter den beengten Platzverhältnissen im Schutzbau über der Höhle wurden zunächstdie Relikte des ursprünglichen Messsystems gesichtet – die fast ein halbes Jahrhundert alten, roten Markierungen waren beachtlich gut erhalten, teilweise hingen sogar noch die Überbleibsel der Messleinen an ihren Nägeln. Selbst der Höhenfixpunkt war schnell wiedergefunden! Danach wurde, an dem alten Raster ausgerichtet, ein neues System eingerichtet und neue Vermessungsfixpunkte in die Felswand gesetzt. Somit ist die Sesselfelsgrotte zunächst einmal bereit – für das nächstte halbe jahrhundert Eiszeitforschung.