Back in Bufalareccia! Erster Bericht von den diesjährigen Ausgrabungen in Bufalareccia (Latium/Italien)

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Erweiterung des Grabungsschnittes.

Das fünfte Jahr der Kampagne der etruskisch-römischen Siedlung in Bufalareccia bei Tolfa hat am 8. August 2022 begonnen.

Organisiert wird die Kampagne vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität Jan Evangelista Purkyně in Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe) und dem privaten Unternehmen Archeolab, z. s.

Die ersten Tage waren der Öffnung des wieder verschlossenen Grabungsschnittes gewidmet, in dem im vergangenen Jahr die Fundamente der großen Villa erforscht wurden. Die Forschung konzentrierte sich auch auf die Erweiterung des Grabungsschnittes an einigen Stellen. Einer dieser Bereiche war die große Vorratsgrube, das sogenannte Dolium, das von einer Struktur aus Gips und Tuffsteinen umgeben war. Diese Erweiterung hat sehr interessante Ergebnisse erbracht. Es wurde eine weitere Wand aus bearbeiteten rechteckigen Tuffsteinblöcken, die zu einer anderen Struktur gehört, entdeckt. Diese war ursprünglich nicht auf dem Radarbild aus dem Jahr 2021 zu sehen. Diese Struktur könnte die vermutete frühere Besiedlung des Fundplatzes bestätigen, die bereits in der Vergangenheit durch bestimmte Keramikscherben angedeutet wurde. Dennoch muss die Chronologie dieser Struktur noch durch andere Forschungen bestätigt werden.

Einen verschollenen Altar wiederentdeckt

Ein Teil der Forschungsgruppe hat seine Aufmerksamkeit auf den neu entdeckten Altar in der Stätte von San Pietrino di Rota gerichtet. Dieser Altar wurde bereits in den sechziger Jahren erforscht, aber seine Position wurde nicht korrekt vermessen. Da er sich in einem schwer zugänglichen Gelände in einem dichten Wald befindet, war man sich auch nach mehreren Jahren nicht sicher, wo genau sich der Altar befindet. Im Jahr 2020 wurde der Altar zufällig wiederentdeckt. Seit dieser Woche wurde der Altar mit Hilfe eines 3D-Scanners aufgenommen.

Da er nun in mehrere Teile zerbrochen ist, können die 3D-Modelle später mit der Zusammensetzung aller Teile des Altars Hilfestellung leisten. Die trassologische Untersuchungen sollen auch die Details der Oberflächenbearbeitung aufdecken, um die verwendeten Steinmetztechniken zu präzisieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen könnten auch zur chronologischen Einordnung des Altars beitragen.

Martin Trefný und Katja Hageman