21. Mai 2014: Dr. Andrea Zeeb-Lanz: Zerstörungsritual mit Verspeisung von Menschenopfern? Der einzigartige jungsteinzeitliche Fundplatz von Herxheim bei Landau

<![CDATA[zeeb-lanzBei Herxheim liegt eine außergewöhnliche Anlage der Zeit um 5000 v. Chr. In einem Erdwerk fanden sich die Überreste von mehr als 500 Menschen, akribisch zerlegt, vom Fleisch befreit und dann klein zerschlagen. Auf rituelle/kultische Handlungen weist die normative, wiederholte Systematik der Behandlung sowie die Zurichtung der Menschenschädel zu Schädelschalen. Neben den Menschen wurden auch wertvolle Artefakte der frühesten Ackerbauernkultur Mitteleuropas wie prunkvoll verzierte Tongefäße, qualitätvolle Steingeräte und Mahlsteinplatten methodisch zerstört. Die Funde und Fundumstände sind als ein bislang für die europäische Vorgeschichte einzigartiges Ritual zu interpretieren. Aufschlussreiche Schnitt- und Bearbeitungsspuren an den Knochen lassen vermuten, dass möglicherweise auch ritueller Kannibalismus bei den mysteriösen Zeremonien von Herxheim praktiziert wurde.]]>