20. Mai 2015: Nadine Huber: Bemalte Steine aus dem Magdalénien der Klausenhöhlen bei Essing im Altmühltal

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Bei Ausgrabungen in den Klausenhöhlen bei Essing im Altmühltal (Bayern, Deutschland) wurden zu Beginn des 20. Jahrhundert drei bemalte Steine aus dem Magdalénien entdeckt. Zwei weitere Stücke konnten bei einer erneuten Durchsicht der Funde in der Archäologischen Staatssammlung München gefunden werden. Die Stücke tragen Farbspuren in Form von Doppelpunktreihen oder Streifen. 2012 betraute Harald Floss Nadine Huber im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Universität Tübingen mit der Aufgabe die bemalten Steine aus den Klausenhöhlen zu bearbeiten.

Neben einer allgemeinen Aufnahme der Stücke konnten mithilfe der Bestrahlung mit UV-Licht und der Software „D-Stretch“die verblichenen Farbreste auf den Stücken besser sichtbar gemacht werden. In kulturhistorischer Hinsicht zeigen die bemalten Steine aus den Klausenhöhlen starke Ähnlichkeit zu Artefakten des Hohle Fels auf der Schwäbischen Alb.

Im Bezug auf mögliche Funktion und Deutungsversuche sind in den letzten Jahrzehnten vielfach Versuche unternommen worden solche Bemalungen und die Tradition Steine zu bemalen besser zu verstehen. Die meisten dieser Theorien beziehen sich auf die bemalten Kiesel des Azilien und werden meist für die Stücke aus Südwestdeutschland übernommen. So gibt es beispielsweise recht simple Ansätze wie die „l´art pour l´art“Theorie, eine mögliche Verwendung als Mondkalender oder Spielsteine, oder auch die Theorie, dass auf den Steinen „Entoptische Bildmuster“abgebildet wurden, die in Trancezuständen gesehen werden können.

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